Kinder wollen. Über Autonomie und Verantwortung

Mit den modernen Mitteln der Medizin wurde im 21. Jahr­hun­dert möglich, was Sigmund Freud 1898 als «einer der grössten Triumphe der Mensch­heit» pro­phe­zei­te: nämlich «den ver­ant­wort­li­chen Akt der Kin­der­zeu­gung zu einer will­kür­li­chen und beab­sich­ti­gen Handlung zu erheben.» Zwar kommt es weiterhin zu unge­plan­ten Schwan­ger­schaf­ten oder Paare bleiben ungewollt kinderlos. Dennoch lässt sich heute grund­sätz­lich ent­schei­den, ob man eigene Kinder haben möchte. Mithilfe dia­gnos­ti­scher Verfahren lässt sich überdies zunehmend ent­schei­den, welches Kind man (nicht) bekommt. Spä­tes­tens seit der Debatte um CRISPR/Cas9 ist klar, dass die damit ver­bun­de­nen Fragen wesent­lich gesell­schaft­li­che sind: Verändert werden künftig allen­falls nicht nur einzelne Menschen, sondern die Mensch­heit an sich. 

Dieses Buch ist gemeinsam mit der Rechts­wis­sen­schaft­le­rin Andrea Büchler verfasst. Es dis­ku­tiert die modernen Verfahren empirisch fundiert und fragt, wie weit unsere Autonomie bei der Repro­duk­ti­on reicht und welche Ver­ant­wor­tung die neu gewonnene Freiheit mit sich bringt – für zukünf­ti­ge Mütter und Väter, für unsere Kinder, aber auch für uns als Gesellschaft.

Verlag: Carl Hanser Verlag, München
Erschei­nungs­jahr: 2020
ISBN: 978–3‑446–26575‑2