Genau­ig­keit im Denken ist umso wichtiger, je ver­wor­re­ner unsere Gegenwart scheint. Leisten wir uns diese Genau­ig­keit. Denkend Ordnung ins Gewirr zu bringen, schafft Distanz und dient zugleich der Selbstvergewisserung.

Was heisst “selber denken”?

In Zeiten, in denen Influen­cer und Fanatiker als Mei­nungs­ma­cher an Einfluss gewinnen, scheint Kants Aufruf, sich mutig des eigenen Ver­stan­des zu bedienen, zeit­ge­mäs­ser denn je. Doch schmücken nicht gerade Quer­den­ker und Staats­ver­wei­ge­rer sich damit, gegen alle Wider­stän­de selbst zu denken und Obrig­kei­ten zu trotzen? Ein Kommentar.

Phi­lo­so­phie Magazin, 16.04.2024

Heiterkeit in schweren Zeiten

«Wir leben in wahrlich düsteren Zeiten.» Wie viele Reden, Kolumnen und Kom­men­ta­re begannen in diesem Jahr nicht mit diesem Ein­ge­ständ­nis? Blutige Kriege, gespal­te­ne Gesell­schaf­ten, die spürbaren Folgen der Kli­ma­kri­se und eine Teuerung, die das Budget vieler emp­find­lich belastet: Wer mag da ungeteilt heiter sein? Warum die Hei­ter­keit dennoch eine Tugend ist — gerade in schweren Zeiten. Ein Essay.

SRF, 24.12.2023

Unsterblich (un)glücklich?

Dutzende Male um die Welt reisen, alle Instru­men­te eines Orches­ters erlernen und tausend Jahre Zeit, um sich durch eine ganze Biblio­thek zu lesen: Wäre Unsterb­lich­keit die Erfüllung unserer Träume oder einfach nur zum Gähnen? Im Magazin des Vögele Kul­tur­zen­trums denkt Barbara Bleisch über Unsterb­lich­keit aus phi­lo­so­phi­scher Per­spek­ti­ve nach.

Vögele Kul­tur­zen­trum, Magazin zur Aus­stel­lung, 27.5.2022

Mitleiden, ohne am Leiden zu verzweifeln

«Was sind das für Zeiten, wo ein Gespräch über Bäume fast ein Ver­bre­chen ist», fragt Bertolt Brecht in seinem Gedicht «An die Nach­ge­bo­re­nen». Manchmal scheint es, als lebten wir in solchen Zeiten ange­sichts von Krieg, Flucht und Umwelt­zer­stö­rung. Wie wir mitleiden, ohne am Leiden der Anderen zu ver­zwei­feln: Die aktuelle Kolumne im Tages-Anzeiger. 

Kolumne im Tages-Anzeiger, 12.4.2022

Rasend vernünftig

Ver­schwö­rungs­theo­rien ent­sprin­gen nicht zwingend einem Mangel an Vernunft — sondern im Gegenteil einem Über­schuss an Vernunft. Schon Immanuel Kant wusste, dass Auf­klä­rung in Paranoia umschla­gen kann, wenn man die Vernunft miss­ver­steht. Ein Beitrag im Magazin “Futurzwei”, her­aus­ge­ge­ben von der taz (Berlin).

Futurzwei, taz, 1.3.2021