Genauigkeit im Denken ist umso wichtiger, je verworrener unsere Gegenwart scheint. Leisten wir uns diese Genauigkeit. Denkend Ordnung ins Gewirr zu bringen, schafft Distanz und dient zugleich der Selbstvergewisserung.
Was heisst “selber denken”?
In Zeiten, in denen Influencer und Fanatiker als Meinungsmacher an Einfluss gewinnen, scheint Kants Aufruf, sich mutig des eigenen Verstandes zu bedienen, zeitgemässer denn je. Doch schmücken nicht gerade Querdenker und Staatsverweigerer sich damit, gegen alle Widerstände selbst zu denken und Obrigkeiten zu trotzen? Ein Kommentar.
Philosophie Magazin, 16.04.2024Heiterkeit in schweren Zeiten
«Wir leben in wahrlich düsteren Zeiten.» Wie viele Reden, Kolumnen und Kommentare begannen in diesem Jahr nicht mit diesem Eingeständnis? Blutige Kriege, gespaltene Gesellschaften, die spürbaren Folgen der Klimakrise und eine Teuerung, die das Budget vieler empfindlich belastet: Wer mag da ungeteilt heiter sein? Warum die Heiterkeit dennoch eine Tugend ist — gerade in schweren Zeiten. Ein Essay.
SRF, 24.12.2023Abschiedskolumne “Tages-Anzeiger”
Das Leben ist begrenzt, wir haben nicht ewig Zeit. Viele versuchen, den Moment festzuhalten, den Tag ganz bewusst zu erleben. Was sagt die Philosophie zu diesem Versuch?
Kolumne “Tages-Anzeiger”, 13.12.2022“Nur wer übt, verzichtet souverän.”
Im Begriff der Askese, der eine enthaltsame Lebensweise umschreibt, steckt nicht umsonst das griechische Verb «askein». Wörtlich übersetzt bedeutet es «üben». Warum Verzicht Geduld braucht und was Askese mit Souveränität zu tun hat, ist Thema der Kolumne.
Kolumne “Tages-Anzeiger”, 18.10.2022Unsterblich (un)glücklich?
Dutzende Male um die Welt reisen, alle Instrumente eines Orchesters erlernen und tausend Jahre Zeit, um sich durch eine ganze Bibliothek zu lesen: Wäre Unsterblichkeit die Erfüllung unserer Träume oder einfach nur zum Gähnen? Im Magazin des Vögele Kulturzentrums denkt Barbara Bleisch über Unsterblichkeit aus philosophischer Perspektive nach.
Vögele Kulturzentrum, Magazin zur Ausstellung, 27.5.2022Mitleiden, ohne am Leiden zu verzweifeln
«Was sind das für Zeiten, wo ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist», fragt Bertolt Brecht in seinem Gedicht «An die Nachgeborenen». Manchmal scheint es, als lebten wir in solchen Zeiten angesichts von Krieg, Flucht und Umweltzerstörung. Wie wir mitleiden, ohne am Leiden der Anderen zu verzweifeln: Die aktuelle Kolumne im Tages-Anzeiger.
Kolumne im Tages-Anzeiger, 12.4.2022Rasend vernünftig
Verschwörungstheorien entspringen nicht zwingend einem Mangel an Vernunft — sondern im Gegenteil einem Überschuss an Vernunft. Schon Immanuel Kant wusste, dass Aufklärung in Paranoia umschlagen kann, wenn man die Vernunft missversteht. Ein Beitrag im Magazin “Futurzwei”, herausgegeben von der taz (Berlin).
Futurzwei, taz, 1.3.2021